Der Absturz einer Währung

Der Beginn

Bereits im Juni 1998 wurde in Europa die Europäische Zentralbank (EZB) etabliert und mit ihr auch die ESZB eingerichtet. Die ESZB ist dafür zuständig die neue Währung stabil zu halten. Mit Beginn des Jahres 1999 wurde der Euro als rein elektronische Währung, quasi als Buchgeld eingeführt und akzeptiert. Wir sollten uns im Laufe dieses Berichtes noch einmal daran erinnern!

Erst drei Jahre später wurde die relativ stabile Deutsche Mark physisch vom Euro abgelöst. Schon in den ersten Wochen machten sich mehr oder minder versteckte Preiserhöhungen bemerkbar, so kostete eine Pizza im Dezember 2001 noch 8,00 DM dann im Januar bereits 7,00€! WIr sprechen hier vom gleichen Lokal, dem gleichen Belag und der gleichen Größe. Bei einem Umrechnungsfaktor von 1€ = 1,955 DM eine enorme Preissteigerung!

Trotzdem gab es derzeit vermehrt Dokumentationen in sämtlichen Fernsehsendern, die beweisen wollten, dass es eine Teuerung nicht gab.

Das Bundesfinanzministerium gab damals an, dass der Euro neben dem US$, dem Yen und dem Renminbi (China) zu den weltweit wichtigsten und stabilsten Währungen gehören wird.



Ursprünglicher Wert des Euro

Als Buchgeld stand der “digitale” Euro im Jahresmittel 1999 dem US$ als gleichwertig gegenüber. Für einen Euro bekam man 1,07$ gutgeschrieben.

Auch in Japan war der imaginäre Euro bereits 121,32 Yen wert.

Mit der physischen Einführung des Euro’s im Jahr 2002 änderte sich tatsächlich nicht sehr viel. Der Dollar Gewann etwas an Wert, so dass die Euromünze nur noch 0,98$ kostete. Dieser geringfügige Verlust kann als übliche Währungsschwankung akzeptiert werden, ebenso wie beim Yen, der sogar gegenüber dem Euro etwas an Wert verloren hatte. Der Euro kostete den Japanern nun 121,57 Yen, also 0,25 Yen mehr.

Die ESZB scheint in diesen drei Jahren eine gute Arbeit geleistet zu haben.



Gewinn und Verlust bis heute

Im Laufe der Zeit konnte sich der Euro gegen die Währung der Supermacht USA sehr wohl behaupten. Der Euro erreichte in den Jahren 2013/2014 Werte bis zu 1,40$. Davon können europäische Investoren heute nur noch Träumen, da der aktuelle Kurs wieder auf 1,05$ für den Euro gesunken ist.

Was ist in den letzten Jahren passiert?

Wir können anhand der Grafik feststellen, welche Auswirkungen die Pandemie und/oder das aktuelle Kriegsgeschehen in den letzten zwei Jahren auf das Verhältnis zwischen Euro und US$ haben:

Quelle: xe.com

Wie sieht es nun beim Yen aus?

In den Jahren 2013 bis 2015 erreichte der Euro Werte bis zu 149,5 Yen. Aktuell steht der Euro den Japanern mit 136,84 Yen entgegen. Auch hier ist eine Inflation, wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Dollar zu erkennen.

Auch in anderen Bereichen der Welt scheint der Euro an Gewichtung zu verlieren, wenn man nur die letzten zwei Jahre betrachtet:

 

Für 1€…

 

…Britisches Pfund von 0,94 GBP auf 0,83 GBP gefallen!

 

…Schweizer Franken von 1,26 CHF auf 1,02 CHF gefallen!

…Chinesischer Renminbi von 8,68 CNY auf 6,95 CNY gefallen!

…Südkoreanischer Won von 1.529,38 KRW auf 1.333,37 Won gefallen!

…Tansanischer Schilling von 2.959 TSH auf 2.445 TSH gefallen!

 

Diese Liste könnte lange weitergeführt werden, doch der Trend bleibt nahezu immer gleich.

 

Bitcoin und Euro

Der Bitcoin unterliegt teils enormen Schwankungen dem Euro und auch anderen Währungen gegenüber. Genau dieses Argument benutzen auch viele Krypto-Gegner um vom Kauf, bzw. Handel mit Kryptowährungen abzuraten.

Das Problem ist, man kann den Bitcoin nicht direkt mit physischen Währungen vergleichen. Ein Bitcoin kann zwar zum Einkauf verwendet werden, muss aber eher als Anlage gesehen werden. Die nachfolgende Grafik der vergangenen 12 Monate zeigt uns die Schwankungen.

Quelle: finanzen.net

Die Bewertung der Relation zwischen Bitcoin und Euro kann nur dann ausgewertet werden, wenn das Kaufdatum mit einbezogen wird. Dass der Bitcoin bereits bei knapp 60.000€ lag und heute unter 37.000€ liegt, hat so gesehen keine Aussagekraft.

Betrachtet man auch hier wieder nur die Pandemie Zeit, wird man erkennen, dass der Bitcoin stetig an Wert zulegt.

Im Vergleich zum Euro scheint mir der Gang zur Krypto Börse im Moment wesentlich sicherer zu sein als ein Bankkonto mit vielen Euro’s darauf…

Wir sollten nicht vergessen, dass der Bitcoin in erster Linie als Anlagevermögen gedacht ist und ursprünglich nicht als reguläres Zahlungsmittel verwendet wurde, auch wenn aktuell hart daran gearbeitet wird und es teils schon umgesetzt wurde, wie beispielsweise in El Salvador. Dort gilt der Bitcoin seit letztem Jahr offiziell als Zahlungsmittel.



Schürt die Stiftung Warentest die Angst vor Kryptos?

Definitiv Ja!

Bereits der erste Satz in der Erklärung, was Bitcoin eigentlich ist, wird das extreme Risiko angesprochen. Dabei ist auch die Wortwahl “extrem” interessant, da die angezeigten Tabellen und Grafiken auf derselben Seite doch eher eine gewisse Stabilität aufzeigen. Auch auf der Seite der Stiftung wird ein Anstieg des Bitcoin-Wertes seit Pandemiebeginn, nicht verborgen.

Die Stiftung Warentest erklärt ausführlich die dunklen Seiten des Krypto Handels, positive scheint es nicht zu geben. Da werden Wallets gehackt, ganze Börsen ausgeraubt und angelegte Gelder komplett verloren. Es wird scheinbar positiv darauf hingewiesen, dass jemand, der den Nervenkitzel sucht, schon einige Möglichkeiten im Krypto Handel findet, z.B. ein Bitcoin-Wallet oder gar ein gefährliches Bitcoin-Konto.

 

Auch behauptet die Stiftung, dass der Bitcoin ein regelrechter Klimakiller sei. Begründet wird diese Aussage dadurch, dass eine Bitcoin-Transaktion den monatlichen Stromverbrauch eines Einfamilienhaushalts in Deutschland benötigen soll.



Fazit

Der Euro ist definitiv auf den absteigenden Ast und dies weltweit. Sicher wird es einige Stabilisierungsphasen in der nächsten Zeit geben können, aber eine Wertsteigerung ist nur mit einer intakten Wirtschaft zu erreichen. Europa hat bereits mit der inflationstreibenden Gelddruckerei begonnen. Hier wird es keinen Rückweg geben.

Wer es nicht glauben kann oder will, sollte den nächsten Supermarkt seiner Wahl besuchen und sich die Preise für Lebensmittel des täglichen Gebrauchs anschauen.

Der immer wieder in der Kritik stehende Bitcoin zeigt sich, zumindest in Krisenzeiten als relativ stabil. Als Anleger würde ich aktuell den Bitcoin maßgeblich bevorzugen.

Mit der Einführung des Bitcoins als direktes Zahlungsmittel wurde bereits in mehreren Ländern begonnen und scheint sich künftig in weiten Teilen der Erde durchzusetzen.

Wie dies berechnet wurde und ob sich diese Behauptung beweisen ließe, kann ich nicht beurteilen. Für mich klingt es aber eher unwahrscheinlich, dass eine einzige Transaktion einen derart hohen Stromverbrauch haben soll.

Natürlich kann es sein, dass die Erfinder dieser Aussage den Komplett Verbrauch sämtlicher vielleicht involvierter Rechner (denn wie viele Rechner gleichzeitig benötigt werden weiß man nicht) zusammengezählt haben. Das diese Rechner auch unabhängig von einer Transaktion laufen und Energie verbrauchen wurde dabei sicher nicht berücksichtigt!?!

Es stellen sich mir in diesem Zusammenhang viele Fragen, den Verbrauch betreffend:

Wieviel Energie benötigt eine SEPA-Überweisung?

Welche Energiemenge wird insgesamt verschwendet, wenn ein Bankmanager seinen überdimensionierten Dienstwagen fährt und anschließend in die Südsee fliegt um sich mit einem anderen Bankdirektor aus dem Nachbarort zu treffen?

Fragen dieser Art überfallen mich, wenn ich über denunzierende Artikel mit klimapolitischen Hintergründen stolpere. Leider finden sich die Antworten zu solchen Fragen nicht im Netz, übrigens auch nicht auf den Seiten der ach so neutralen Stiftung Warentest.